Girokonto

Ein Girokonto ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Stellen Sie sich nur einmal vor, Sie müssten ihre monatlichen Fixkosten jedes Mal direkt zum jeweiligen Geschäftspartner bringen: Der Aufwand wäre einfach enorm und in unserer schnelllebigen und hektischen Welt gar nicht mehr möglich. Deswegen kann niemand mehr auf den bargeldlosen Zahlungsverkehr verzichten, in dessen Fokus das Girokonto steht. Schließlich werden jedes Jahr etliche Billionen Euro über Girokonten bewegt.

Giro ist ein Begriff, der aus dem Italienischen stammt und ins Deutsche übersetzt Kreis bedeutet. Dieses Symbol ist im Zusammenhang mit dem Girokonto so zu verstehen, dass hier ein ständiger Kreislauf des Geldes über verschiedene Konten abläuft.

Ein Girokonto kann aber wesentlich mehr als nur Geld aufbewahren. So ist es das Konto für den Zahlungsverkehr, das im finanziellen Alltag unverzichtbar ist, egal ob für den privaten Bereich oder im Geschäftsleben. Das Girokonto bündelt alle Ausgaben und Einnahmen: Bargeldabhebungen, Einzahlungen am Geldautomaten, Daueraufträge und Einzugsermächtigungen. Um über all diese Ein- und Auszahlungen auf dem Laufenden zu bleiben, erhält der Inhaber des Girokontos regelmäßig einen Kontoauszug, auf dem alle Buchungen übersichtlich aufgelistet sind.

Geldinstitute räumen unter bestimmten Voraussetzungen auf dem Girokonto einen Kreditrahmen in Form eines Dispositionskredits ein, sodass der Inhaber des Kontos in seinen finanziellen Angelegenheiten immer flexibel bleiben kann. Wenn Mal kurzfristig eine Anschaffung ansteht, wie beispielsweise eine neue Waschmaschine, kann mit dem Dispositionskredit über das Guthaben hinaus Geld abgehoben werden. Allerdings sollte der Dispo-Kredit nur für kurzfristige Anschaffungen angetastet und nicht ständig voll ausgeschöpft werden, da hier hohe Zinssätze fällig werden: im Regelfall mehr als 10 Prozent. Der Dispositionskredit ist nicht nur teurer als der Ratenkredit, sondern nicht selten auch die Ursache dafür, dass Menschen in die Schuldenfalle geraten. Viele Menschen, die ihre Ausgaben im Griff behalten wollen, verzichten deswegen ganz auf dem Dispo-Kredit.

Heutzutage gibt es viele Angebote von kostenlosen Girokonten, die hauptsächlich von Direktbanken stammen. Diese Kreditinstitute wickeln ihre Bankgeschäfte hauptsächlich online ab, was mit einer Kosteneinsparung verbunden ist, da sie keine Filialen unterhalten müssen. So können sie die ersparten Kosten an ihre Kunden in Form von attraktiven Bedingungen weitergeben.

Allerdings sind viele „kostenlose Girokonten“ mit Bedingungen verknüpft: regelmäßiger Geldeingang, Gebühren für eine EC-Karte, ausschließliche Online-Abwicklung der Bankgeschäfte. Deswegen ist es immer zu empfehlen vor der Eröffnung eines Girokontos die damit verknüpften Bedingungen genau zu überprüfen. Ein kostenloses Girokonto ist nur dann kostenlos, wenn die Kontoführung kostenlos ist und es keine versteckten Kosten beinhaltet. Außerdem sollte ein modernes Girokonto keine monatliche Mindesteinzahlung zur Bedingung machen. Des Weiteren sollte die EC-Karte kostenfrei zur Verfügung gestellt werden. Zu einem modernen Girokonto gehört außerdem ein Tagesgeldkonto oder wenigstens ein Sparbuch, sodass Geld, das nicht sofort zur Verfügung stehen muss, dort abgelegt werden kann und Zinsen einbringt.

Vermeiden sie im Umgang mit ihrem Girokonto eine Kartenflut, denn viele Karten im Portemonnaie, beeindrucken vielleicht Freunde und Bekannte, aber mit jeder neuen Zahlungsmöglichkeit wird die Übersicht verringert. Außerdem kosten Karten Gebühren und erhöhen das Risiko bei einem Verlust. Des Weiteren sollte darauf geachtet werden, möglichst nur in dem Bankenverbund abzuheben, zu dem ihre Bank gehört, denn sonst sind Gebühren fällig.

Wer ein Girokonto sucht, der sollte sich generell die Zeit nehmen, einen Vergleich der Anbieter vorzunehmen. Wer dann noch abwägt, welche Leistungen die Bank bietet und welche er selbst benötigt, wird sicher bald das ideale Konto für sich finden. Im Internet können Sie einfach und schnell verschiedene Kontomodelle der Anbieter direkt miteinander vergleichen. Grundsätzlich gilt, dass nicht jedes als kostenlos angepriesenes Girokonto auch wirklich kostenlos ist.

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